Montag, 07.02.2022

Schaum auf der Nidda

von Stadt Niddatal

Liebe Leserinnen und Leser, 

aufgrund vermehrter Nachfragen zum Schaum auf der Nidda, hat die Stadt Niddatal das Wasser und den Schaum untersuchen lassen. Der Schaum ist ungefährlich und hat eine ganz natürliche Ursache. 

 

Die Untersuchung durch die SGS INSTITUT FRESENIUS GmbH hat folgendes ergeben: 

1)Teilprobe (entnommen von der Oberfläche Schaum): 

Biofilm / wenige Bakterien / keine Algen / kein Pilz zu erkennen

2)Teilprobe (entnommen nach dem Schütteln (Homogenisieren): 

Biofilm / wenige Bakterien / wenige Algen / Einzeller

 

Die Probe ist mikroskopisch unauffällig und gewässertypisch. Den entsprechenden Prüfbericht finden Sie im Anhang. 

 

Im Folgenden finden Sie noch einige Erklärungen zum Schaum und seiner Entstehung: 

Wie entsteht Schaum?

Schaum auf Bächen und Seen bildet sich immer dann, wenn das Wasser viel organisches Material wie Holz oder Laub mitträgt und sich dieses zersetzt. Etwa im Frühjahr zur Zeit der Schneeschmelze, aber auch im Herbst, wenn die Blätter fallen. Nach längeren Trockenphasen mit nachfolgendem Niederschlag kann es ebenfalls zu Schaumbildungen auf den Gewässern kommen. Eine weitere mögliche Ursache ist die Nähe zu Mooren, aus denen vor allem nach starken Regenfällen die dort natürlich vorkommenden Huminstoffe ausgeschwemmt werden. Huminstoffe sind chemische Verbindungen. Sie entstehen aus Resten abgestorbener Lebewesen und sorgen häufig für eine bräunliche Färbung des Schaums. Und schließlich: Auch wenn Wasserpflanzen und Algen schaumbildende Eiweißstoffe und andere schaumbildende Stoffe abgeben, können sich Schaumkronen bilden. Eine ganz andere Ursache sind Einträge ins Wasser, für die der Mensch verantwortlich ist. Dazu zählen Zuflüsse aus der Kanalisation oder von landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Wie lässt sich der Schaum bestimmen?

Herauszufinden, was zur Schaumbildung geführt hat, ist schwierig. Selbst eine chemische Analyse im Labor bringt nicht immer einen abschließenden Aufschluss. Trotzdem gibt es einige Kriterien, anhand derer sich Ursachen erkennen lassen. So ist der natürliche Schaum zumeist dort zu finden, wo das Wasser geringe Strömung hat. Er ist weiß bis bräunlich gefärbt und enthält kleine Stücke von Pflanzenresten und Insekten. Er riecht nach Erde oder Fisch. Auf der Wasseroberfläche bildet er eine kompakte Einheit, ist grifffest, verliert aber flussabwärts an Volumen. Ein weiteres Indiz: Füllt man den Schaum in eine Flasche, zerfällt er und lässt sich auch durch Schütteln nicht neu erzeugen. Vom Menschen, z.B. durch Tenside verursachter Schaum dagegen bildet sich neu. In der Natur, auf der Wasseroberfläche von Bächen und Seen, tritt er zu jeder Jahreszeit auf und zerfällt schnell. Er zeigt häufig Blasen, seine Färbung ähnelt der eines Regenbogens. Der Geruch erinnert an Waschmittel oder Parfum. Der Schaum aus landwirtschaftlichen Abschwemmungen oder aus der Kanalisation dagegen riecht nicht nach Parfüm und ist von daher leicht identifizierbar.

 

Bei Fragen steht Ihnen die Stadt Niddatal und der Abwasserverband Assenheim – Bruchenbrücken gerne zur Verfügung. 

 

(Quelle: Wasserwirtschaftsamt Traunstein)

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