von Stadt Niddatal
Bürgermeister Michael Hahn hat am Montag, den 28.03.2022 um 19:30 Uhr die Niddataler Vereine und Kirchengemeinden zum Runden Tisch – Flüchtlinge in Niddatal in das Bürgerhaus Assenheim eingeladen.
Dem Wetteraukreis werden nach aktuellem Stand 6.000 Flüchtlinge aus der Ukraine zugewiesen. Da Niddatal im Verteilungsschlüssel des Wetteraukreises eine Quote von 3,77 % hat, werden davon 220 – 240 Flüchtlinge aus der Ukraine nach Niddatal verteilt.
Diese Flüchtlinge gilt es zu versorgen und zu integrieren.
Stand heute sind bereits ca. 70 Flüchtlinge aus der Ukraine in Niddatal, diese sind aktuell größtenteils privat untergebracht. Und es sind 88 Flüchtlinge aus anderen Ländern in städtischen Liegenschaften in Niddatal untergebracht.
Die Stadt bittet aber um die Mithilfe der Vereine. Die Grundausstattung (Betten, Matratzen, Kissen, Decken, Waschmaschine, Herd etc.) der Wohnungen kann die Stadt leisten, aber die Detailausstattung (Besteck, Teller, Ersteinkauf etc.) ist zu zeitintensiv. Hierfür sind „Wohnungspatenschaften“ durch die Vereine wünschenswert.
Ein Aufruf von der Stadt zum Sammeln von Gegenständen ist NICHT angedacht, da immer zu viele unbrauchbare Gegenstände zusammen kommen. Wünschenswert ist eine gezielte Bedarfssuche, welche durch die Vereine gesteuert wird.
Um kurzfristig Schlafmöglichkeiten bieten zu können, hat die Stadt in Kooperation mit dem DRK 50 Feldbetten organisiert und eingelagert. Zudem wurden 50 Etagenbetten und 130 Matratzen bestellt. Falls jedoch Babys/Kleinkinder nach Niddatal kommen, stehen aktuell keine Babybetten zur Verfügung.
Des Weiteren ist Bürgermeister Michael Hahn bereits im Gespräch mit dem Bistum Mainz, um auch im Haus St. Gottfried Flüchtlinge aus der Ukraine unterzubringen. Hier sind jedoch noch einige Punkte zu klären, unter anderem die Versorgung. Hier steht zwar eine Großküche zur Verfügung, allerdings kann diese nicht von 40 Personen gemeinsam genutzt werden. Daher wird diese Option nicht sofort zur Verfügung stehen.
Sollten die oben genannten und die privaten Unterkünfte nicht ausreichen, ist angedacht, auch Flüchtlinge in der Gymnastikhalle in Ilbenstadt oder in der Alten Schule in Bönstadt unterzubringen. Hierfür wurden bereits am 28.03.2022 zwei Sanitärcontainer an der Gymnastikhalle in Ilbenstadt angeliefert. Die Stadt versucht alles, um nicht in das Vereinsleben eingreifen zu müssen und die Gymnastikhalle so lange wie möglich freizuhalten.
Zudem werden dringend Sprachmittler/innen gesucht, die Deutsch oder Englisch sprechen UND Ukrainisch, Russisch oder Polnisch, da die Sprachbarriere gerade bei der Anmeldung und Aufnahme in Niddatal eine große Herausforderungen darstellt. Wenn Sie als Sprachmittler/innen tätig werden können, bitte wir Sie sich über folgendes Formular zu registrieren.
Die ankommenden Flüchtlinge müssen innerhalb von 14 Tagen angemeldet werden, um Asylgelder zu erhalten.
Wenn neue Flüchtlinge aus der Ukraine ankommen und privat untergebracht werden, sollte folgende Vorgehensweise eingehalten werden:
Flüchtlinge können beim Wetteraukreis im Fachbereich Soziale Hilfen einen Barcode beantragen, um Bargeld zu erhalten. Dieser Barcode kann in allen Filialen von Rewe, Penny, dm, Real, Budni, mobilcom-debitel und der Unternehmensgruppe Dr. Eckert eingelöst werden.
Die Stadt arbeitet aktuell an einem Bürgerbus für Niddatal. Mit diesem können Flüchtlinge dann auch ggf. zum Einkaufen oder zum Arzt fahren / gefahren werden.
Ein Bankkonto kann unter anderem bei der Sparkasse eröffnet werden.
Yplay stellt einen kostenfreien Internetzugang für Ukrainer/innen zur Verfügung. Auch in den oben aufgeführten städtischen Liegenschaften wird von Seiten der Yplay ein Internetanschluss kostenfrei gelegt. Des Weiteren erhalten Ukrainer/innen von einigen Mobilfunkanbietern kostenlose SIM-Karten.
Um in Deutschland arbeiten zu können, wird eine Arbeitserlaubnis benötigt. Diese muss bei der Ausländerbehörde beantragt werden. Die Termine in der Ausländerbehörde sind aktuell jedoch bis Ende Juli ausgebucht.
Wenn Sie eine Wohnung oder Räume für Flüchtlinge zur Verfügung stellen können, bitten wir Sie dies bei der Wohnungsbörse des Wetteraukreises für Flüchtlinge aus der Ukraine zu melden.
Mietverträge können mit Flüchtlingen geschlossen werden, allerdings sollte vor Vertragsschließung eine Bescheinigung zur Kostenübernahme vorliegen.
Die Stadt wird die Haftpflichtversicherung für Flüchtlinge aufstocken, sodass alle ankommenden Flüchtlinge sofort haftpflichtversichert sind.
Eine zusätzliche Problematik stellt die Kinderbetreuung dar.
Die Kindertagesstätten in Niddatal sind bereits am Kapazitätslimit, daher bitten wir auch hier um Unterstützung der Vereine, um die Flüchtlingskinder gut in Niddatal zu integrieren. Die Aufnahme in die Vereine würde bereits ein großes Stück zur Integration beitragen.
Sie können über die AG Flüchtlingshilfe Wetterau tätig werden. Somit wären Sie bei allen ehrenamtlichen Tätigkeiten versichert.
Die Stadt Niddatal wird den Runden Tisch „Flüchtlinge in Niddatal“ nun erneut regelmäßig anbieten, um über die Arbeit zu informieren und einen regulären Austausch zu haben. Die Leitung des Runden Tischs übernimmt als Stabsstelle für die Verwaltung Herr Volker Herrmann.
Volker Herrmann
Telefon: 06034/912452
E-Mail: volker.herrmann@niddatal.de